Chamber Lab Montecastelli 2024
Zehn Tage Kammermusik in der Toskana
Kammermusik rückt mehr und mehr in den Fokus – auch in der Förderung der Deutschen Stiftung Musikleben. Für die jungen Musiker:innen bietet das Zusammenspiel in kleinen Ensembles viele Chancen. Neben eigenen Projekten, wie Meisterkurse von Stipendiat:innen für Stipendiat:innen auf Gut Hasselburg und der G. Henle Kammermusik-Akademie, die wir in diesem Jahr gemeinsam mit dem G. Henle-Verlag ins Leben gerufen haben, fördern wir auch die Teilnahme am Chamber Lab Montecastelli – in diesem Jahr schon zum vierten Mal!
Initiator und Veranstalter Boris Kusnezow, Professor für Klavier-Kammermusik an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig und selbst Alumnus der Deutschen Stiftung Musikleben, ist begeistert, was die jungen Musiker:innen in diesem Jahr aus der gemeinsamen Zeit gemacht haben: „ Viele Faktoren spielen dabei eine Rolle, ob eine Besetzung gut funktioniert oder nicht. Es muss musikalisch und menschlich passen, eine besondere inspirierende Dynamik muss entstehen, damit das Ergebnis in der Gruppe größer ist als die Addition der einzelnen Bestandteile. In diesem Jahr sind viele dieser „Experimente auf Zeit“ besonders gut geglückt. So gut, dass gleich mehrere Ensembles den Wunsch geäußert haben, nach der Akademie zusammen zu bleiben, weiteren Unterricht zu nehmen und gemeinsame Konzerte zu planen. Dass Chamber Lab bei der Zusammenführung junger Musikerinnen und Musiker auf höchstem Niveau helfen und zu einer Initialzündung beitragen kann, ist ein großer Erfolg.“
Drei Stipendiat:innen der Stiftung haben für das Chamber Lab 2024 ein Vollstipendium erhalten: Maximilian Beer (Violine), Francisco Joui Karr (Violoncello) und Aoi Saito (Violine). Alle drei haben während ihrer Zeit in Italien viel dazu gelernt, neue Kontakte geknüpft und insgesamt eine ganz besondere Erfahrung gemacht. ‘
Maximilian Beer schreibt:
„Die Arbeit in den Ensembles hatte eine ganz besondere Atmosphäre: Man konnte direkt mit der Arbeit an Klangfarben, Interpretationen oder einfachen Fragen über das Werk beginnen, da alle top vorbereitet waren. […] Die Arbeit mit Prof. Erik Schumann und Prof. Boris Kusnezow war eine sehr inspirierende und bereichernde Erfahrung. Der Unterricht war perfekt an die Kammermusik angepasst und die Lehrer haben es in wenigen Tagen geschafft, uns zu zeigen, wie man professionell mit einem Ensemble arbeitet.“
Francisco Joui Karr: „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass der Kurs nicht eine meiner schönsten Erfahrungen war, die ich bisher im Rahmen von Meisterkursen gemacht habe. […] An solch einem inspirierenden Ort wie Montecastelli zu musizieren, war ein Segen.“
Neben dem einzigartigen Ort und dem optimal geplanten und umgesetzten Unterricht ist vor allem die Begegnung mit den anderen Musiker:innen eine inspirierende und bereichernde Erfahrung für alle.
Aoi Saito sagt: „Das war eine ganz fantastische Erfahrung! Nie zuvor hatte ich die Möglichkeit, andere Musiker:innen so umfassend kennenzulernen und mit ihnen so intensiv mitzusammenarbeiten.“
Maximilian Beer: „Egal, was auf dem Plan stand, wir waren immer eine große Gruppe, die sich auf Anhieb gut verstanden hat und man hatte schon nach wenigen Tagen das Gefühl, die Leute schon sein ganzes Leben zu kennen. Ich hatte das Glück, dass aus dem Chamber Lab ein festes Ensemble entstanden ist. Ich freue mich sehr, weiterhin mit diesen tollen Musikern zu arbeiten.“
Wir bedanken uns herzlich bei der Schwarz Foundation für die großzügige Unterstützung des Chamber Lab 2024.
Das Chamber Lab 2025 ist bereits in Planung. Der Termin ist der 14. bis 24. August 2025. Eine Bewerbung ist ab dem Frühjahr möglich.